Der Wald ist die Grundlage des Lebens an Land

Bäume u. Pflanzen sind wichtig

Bäume sind wichtig. Wir wollen dass es wächst.  Für verloren gegangene Bäume werden Ausgleichsbäume gepflanzt und Flächen erschaffen. eine Methode die schon seit Jahrzehnten in Deutschland und weltweit praktiziert wird. Trotzdem verlieren wir im Land Tag für Tag 56 Hektar Natur und unzählige Tiere und Pflanzen. Wie kann das sein?

10 Bäume machen keinen Wald

Das Gedeihen von Bäumen hängt entscheidend von Bodenpilzen ab, die im Wurzelbereich mit ihnen in Gemeinschaft leben. Bei dieser als Mycorrhiza bezeichneten Partnerschaft erleichtern die Pilze den Bäumen die Aufnahme von Mineralien und Wasser, während sie von den Bäumen Kohlenstoffverbindungen erhalten, die sie als Nahrung nutzen. Wie sehr dieses Zusammenleben von äußeren Faktoren abhängt, konnte eine internationale Studie zeigen, die 2018 im Fachblatt "Nature" veröffentlicht wurde. Ein einzelner Baum steht für sich allein, ein intakter Wald hingegen bietet den jungen Pflanzen Schutz, Wasser und Nahrung. Die Pilze verflechten die "Alten" und die jungen Bäume. Die tief verwurzelten Bäume sorgen auch in Trockenzeiten für Wasser und Nahrung für ihre Nachkommen, sogar für artfremde Bäume und Sträucher wenn einige der 1400 identifizierten Pilzarten sie geschickt verbinden. Darüber hinaus informieren sich die Pflanzen über Botenstoffe gegenseitig über drohende Gefahren, Trockenheit, Feuer und sogar Insektenbefall. Auf der Unterseite der Blätter können unter dem Mikroskop Hunderte von Öffnungen ausgemacht werden. Durch diese Spaltöffnungen im Blatt finden der Luftaustausch und die Transpiration statt. Kommt die Botschaft an, werden Maßnahmen wie Blattabwurf und das Verschließen von Öffnungen als Gegenmaßnahme getroffen.  Einzeln in Erdballen mit begrenzter Wurzeltiefe angepflanzte Bäume in Parks, Alleen oder Straßenzügen sind Einzelkämpfer auf verlorenem Posten, lediglich noch Alibi für unser grünes Gewissen. Sie kosten Wasser und Arbeit, deren Beschaffung und Transport vermutlich mehr Kohlendioxyd erzeugt, als der Baum es verwandeln kann. Die einzelnen Bäume bieten darüber hinaus Tieren kaum Nahrung noch Unterschlupf. Gerade das Zusammenspiel von Pflanzen- und Tierreich ist aber das erstrebenswerte Ziel, die Bewahrung und Erschaffung von Ökosytemen. Biodiversität meint genau die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten, die genetische Vielfalt innerhalb einer Art und vieler Arten und vor allem die biologische Vielfalt innerhalb der Lebensräume, wie Wälder, Seen oder Wiesen. Diese Ökosyteme sind stabil gegenüber Umwelteinflüssen und selbstregulierend, benötigen kaum Pflege.

Die biologische Vielfalt, also der Reichtum der Natur, ist das vielleicht wichtigste Gut unseres Planeten. Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen reinigen Wasser und Luft, dienen als Nahrung und Arzneimittel und sorgen für fruchtbare Böden sowie angenehmes Klima.

Tiny Forest als urbaner Ansatz

Unter allen Landnutzungsformen ist das Ökosystem Wald eine Lebensgemeinschaft, die sich durch hohe Stabilität und Vielfalt besonders auszeichnet. Als langlebiges Ökosystem ist er zur Selbstregulation fähig und enthält viel Biomasse. Dies trifft auch für den in vielfältiger Weise pfleglich und standortgerecht aufgebauten Wirtschaftswald zu.

Stefan Scharfe und Lukas Steingässer, beide Studenten an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), pflanzen einen Miniwald auf einer Wiese in Brandenburg. Die Idee: Mit diesem schnell wachsenden Mikrohabitat, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, der für andere leicht nachahmbar ist. Vorbild für den Wald der Vielfalt, wie die beiden das Projekt nennen, ist die Methodik des japanischen Biologen Akira Miyawaki. Seine Idee ist es, vor allem in urbanen Räumen auf Flächen, die mindestens so groß wie ein Tennisplatz sind, kleine Habitate anzulegen, die einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, der Verbesserung der Luftqualität, sowie der Wasserhaltekapazität des Bodens leisten. Innerhalb von drei Jahren entstanden so kleine Wälder im städtischen Raum, diese Systeme tragen sich nun selbst und benötigen kaum Pflege. In Frankreich und den Niederlanden gibt es auch bereits erste Tiny Forests. Genau solche Systeme braucht es in Stadtgebieten. Für 2 Millionen Euro wurden je 15 Gebiete realisiert. Theoretisch könne jedermann Tiny Forests realisieren, soweit ihm oder ihr eine Fläche in der Größe eines Tennisplatzes zur Verfügung steht. Auch Schulen können sich beteiligen, denn gerade im urbanen Raum besteht ein dringendes Bedürfnis die Menschen wieder für die Natur zu sensibilisieren.

  • Möglichkeiten für den TerraZoo Rheinberg: Waldfläche hinter dem TerraZoo Rheinberg pflegen und erweitern.
Biodiversität im städtischen Raum

Eine urbane tierische und pflanzliche Vielfalt anzunehmen, erscheint nach wie vor vielen als neu und überraschend. Auch wissenschaftlich widmet man sich der Stadtnatur in Deutschland erst seit den 1970er Jahren. Ein Grund für den „blinden Fleck“ Stadtnatur ist sicherlich die neuzeitliche Unterscheidung zwischen einer Sphäre des Menschen und einer der Natur, oder – aus räumlicher Perspektive – zwischen Garten und Wildnis. Diese Sphären wurden sowohl als eigene Territorien als auch als unterschiedliche funktionale Systeme mit jeweils eigenen Regeln verstanden, die sich nur getrennt als funktionsfähig erweisen können. Natur wurde in diesem Zusammenhang als materielle und damit sinnlich erfahrbare Natur zum Beispiel im Urlaub gedacht, die sich von der menschgemachten Welt der Artefakte dadurch unterscheidet, dass sie sich selbst verändert und Form gewinnt. Der Garten hingegen ist eine saubere, schöne, gewollte Fläche deren Wachstum vollkommen unter der Kontrolle des Menschen steht. Mit der fortschreitenden Kommerzialiserung des Gartenbaus, jedes Jahr wird alles neu gekauft und hergerichtet, wurden Klima zusehends belastet und Natur zunehmend verdrängt. Von den meist friedhofsähnlichen Anlagen der Großzahl der Gärten der Einfamilienhäuser bis hin zu den pflegeleichten, sterilen, modernen Beton- und Steinlandschaften geht eine deutlich sichtbare Trennung zur Wildnis aus. Der moderne Stadt- und Vorortmensch duldet nur gekaufte Tiere und Pflanzen in seinem Umfeld und fördert diese mit großem finanziellen Aufwand. Den beruflich für Gärten, Haustiere und Zubehör verantwortlichen Unternehmen kommt diese Haltung entgegen, da sie Jahr für Jahr hohe Profite verspricht.

Der Autor dieses Beitrags, Frank Bick, hat einen Hinterhofgarten, der größtenteils sich selbst überlassen wird. Solch ein Garten würde allgemein als unordentlich, verwildert und schmutzig wahrgenommen. Dieser Garten benötigt kein Wasser und keine Pflege, bietet aber dennoch einen naturnahen Entspannungsort, wie viele Bürger ihn nur aus dem Urlaub kennen. Wäre es ein Ferienhaus, würden die meisten Menschen die Fläche als idyllisch, natürlich wahrnehmen. Hier ist es aber schön, sagen die Besucher oder Touristen und kehren zurück auf ihre sterilen Anlagen. Die gezeigte Fläche hat gerade 5x5m. Ein Kirschbaum bietet Schatten sowie Nahrung und hilft den Vögeln sich anzunähern und zu flüchten, ein Jasmin-Busch ermöglicht die Aufzucht der Nachkommen. Die Wiese bleibt im Hochsommer grün, überdauert problemlos lange Trockenzeiten ohne Zufuhr von Wasser. Frühblüher wie Löwenzahn versorgen Hummeln und Wildbienen im Frühjahr, Taubnesseln sogar im Frühjahr und Herbst. Brennnesseln bieten den Schmetterlingsraupen Futter. Auf diesen 25 Quadratmetern leben 14 Vogelarten, die ganzjährig mit Futter unterstützt werden und sich jedes Jahr fortpflanzen. Daneben lassen sich etwa 40 verschiedene Pflanzen und unzählige Insekten beobachten. Auf diesen wenigen Quadratmetern ist die Biodiversität höher als in manchen kompletten Reihenhaussiedlungen der städtischen Vororte. Und das Überraschende, die meisten Besucher genießen den Aufenthalt und kommen hier nach eigenen Aussagen zur Ruhe.

Ein Klimaschutz Baustein wären also brachliegende, natürliche Flächen in Gärten und Gartenanlagen. Aber auch der städtische Raum bietet innovative Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten Bushaltestellen mit Pflanzen begrünt werden. In Utrecht wurden 300 Bushaltestellen mit Sedum-Pflanzen begrünt. Der Mauerpfeffer, wie die Pflanzengattung auch genannt wird, ist bei heimischen Bienen und Hummeln äußerst beliebt. Da die Dächer der Bushaltestellen nicht so hoch wie viele andere Flachdächer sind, herrschen durch wenig Wind und gute Sonneneinstrahlung beste Voraussetzungen, um den Insekten ein zusätzliches Nahrungsangebot zu ermöglichen. Die Pflanzen eignen sich zudem ideal zur Dachbepflanzung, da sie robust, winterhart und resistent sind. Und nicht nur das – sie haben einen weiteren positiven Effekt: Sie filtern Feinstaub aus der Luft und sind ein guter Regenwasserspeicher. Daher müssen sie seltener gegossen werden und spenden an heißen Tagen etwas Abkühlung.

  • Systematisch vertikale Flächen, Dächer, Fassaden, Stadtplätze und Straßen begrünen. Durch Begrünung kann eine kühlende Wirkung erreicht werden.
  • Bereits im Schulunterricht die Notwendigkeit brachliegender Flächen und heimischer Pflanzen in Gärten vermitteln.
  • Bürger ermutigen in Gärten Raum für Wildtiere zu schaffen.
Futter für die bestäubenden Insekten

Ein Projekt der Zooschule Rheinberg für den TerraZoo ist die Anschaffung von Futterautomaten. Aus alten Kaugummiautomaten werden in Handarbeit Insektenfutterautomaten gefertigt. In den Kugeln für je 20 oder 50 Cent ist eine Mischung aus Blumensamen, die in Gärten oder auf Balkons gepflanzt, speziell die bestäubenden Insekten mit Nahrung versorgen. Dazu werden Informationsbroschüren und eine Rückgabestelle für die Kapseln platziert. Die Kosten für einen Automaten inklusive erster Befüllung und Rückgabekasten belaufen sich auf unter 600 Euro. Die Kosten für zukünftige Befüllungen werden im Grunde durch die Einnahmen gedeckt. Was uns über Inhalt und Nachhaltigkeit an dieser Sache hinaus gefällt, ist die an Besucher gerichtete spielerische Aufforderung sich aktiv zu beteiligen. 100 solcher Automaten hängen bereits in deutschen Städten.

  • Wir könnten uns vorstellen am Zoogebäude einen Automaten mit Rückgabekasten und Informationsbroschüren zu platzieren.

Motto des Vereins

„Zurück zur Natur!“
(Jean-Jacques Rousseau)
 

PayPal Spende

Dem Verein Zooschule Rheinberg e.V. via PayPal Geld spenden.

 

© 2024 Zooschule Rheinberg e.V.. Alle Rechte vorbehalten. Gegründet 2005.
Markus Seyer Webservice
Markus Seyer unterstützt uns mit Webservice.
Steuerberater Christian Schacht aus Essen
Christian Schacht kümmert sich um Steuerfragen. 
regiosurf.net Webdesign
REGIOSURF.NET Webgestaltung
Crämer & Wollweber Garten- und Landschaftsbau
Crämer & Wollweber Garten- und Landschaftsbau.
Sponsor Royal Enfield Duisburg
Sponsor Royal Enfield World Duisburg
Partner der Zooschule werden
Werde Partner der Zooschule Rheinberg e. V.